Freitag, August 19, 2005

Boracay

Nachdem ich viel gutes (der schönste Strand der Philippinen), aber auch viel negatives (das Mallorca der Philippinen) über Boracay gehört habe, wollte ich mir selbst ein Bild machen. Außerdem wollten wir ja unbedingt wenigstens einmal mit einem der Mini-Flugzeuge von SEAIR fliegen, die einen in 35 Minuten von Cebu auf die Boracay vorgelagerte Insel Panay bringen.



Mittwoch

Ein Roundtrip-Ticket Cebu (Mactan) - Caticlan kostet etwa 6000 Pesos (90 EUR), wir holen die am Tag zuvor telefonisch reservierten Tickets beim SEAIR Schalter am Flughafen ab.


SEAIR's Dornier Do-328 von innen (mit 32 Sitzen übrigens das größte Flugzeug von SEAIR).


Gelandet in Caticlan (Panay)


Weiter geht's mit Roselyn


Trotz der Rundum-Schutzplanen werden wir bei der Überfahrt (etwa 20 Minuten) ziemlich nass... ist dennoch sehr amüsant, besonders da das Bootspersonal versucht, sich vor die Löcher in den Planen zu stellen, um die Durchnässung der Passagiere etwas einzudämmen... naja, hat nicht viel gebracht ;-)


Von Ursprünglichkeit ist nicht viel zu spüren


Mallorca?? Aber die Röstis sind gut, laut meiner Schwester ;-)


Massage, mam, sir, oder vielleicht doch eins der handlichen Boote?


Mallorca!!! Souvenirs galore...


Sailing boat, mam, sir?


...so weit das Auge reicht..


Das Schloss von Boracay ;-)


Nun ja, wenn man seinen Blick auf Strandabschnitte beschränkt, wo gerade weder Segelboote, Masseusengruppen, Bootsmodellverkäufer oder diese hässlichen Wind/Sandschutz-Wände zu sehen sind, ists ja eigentlich schon ganz hübsch.


Und so einzeln und bei Sonnenschein kann selbst so ein Boot hübsch aussehen




Meine Schwester in der Hängematte unseres Cottages. Ich kann mich gerade nicht mehr erinnern, wie es hieß, aber es war ganz OK. 500 Pesos (7,50 EUR) pro Nacht waren angemessen. Extrem nervig war die Cottage-Suche, ständig hat sich irgendjemand an uns drangeklettet und wollte uns Unterkünfte zeigen (und dann wohl Commission kassieren). War man die eine losgeworden, war schon die nächste da. Auch vollkommenes Ignorieren hat sie nicht davon abgehalten, uns über die gesamte Länge der Station 3 zu begleiten. Station 3 ist übrigens der südlichste Abschnitt des White Beach, dort sind die Unterkünfte am günstigsten... weiter nördlich zahlt man gerne auch mal 10000 Pesos (z.B. im Friday's). Nun ja, wer's braucht.


Abends in irgendeiner Bar


Donnerstag


Meine Schwester hat sich entschlossen, einen Schnuppertauchgang zu machen. Wir haben uns für die Calypso Diving School entschieden, preislich gibt es eh keine großen Unterschiede, überall zwischen 50 und 60 USD. Calypso hat den Vorteil, einen Pool zu haben... kann man weiterempfehlen!


Pause. Maske ausblasen mag ja niemand wirklich am Anfang, da macht meine Schwester keine Ausnahme ;-)

Ich selbst bin leider nicht zum Tauchen imstande, meine sich in den letzten Tagen langsam steigernden Ohrenschmerzen haben ein extrem unangenehmes Level erreicht, ich kann auf dem schmerzenden Ohr nichts mehr hören. Eigentlich wollte ich ja einen Arztbesuch auf den Philippinen vermeiden, nun ja, geht nicht mehr. Ich frage bei Calypso nach einem Arzt, sie empfehlen mir die "Metropolitan Doctors Medical Clinic" (MDMC). Ich bekomme noch eine Wegbeschreibung und mache mich per Tricycle auf den Weg. Durch eine kleine Gasse erreiche ich dann auch die "Praxis", die Assistentin wartet schon (jemand vom Calypso hatte vorher anzurufen um sicher zu sein , dass der Doktor nicht gerade irgendwo unterwegs ist).

Die Behandlung findet im freien auf einer Holzbank statt, leider habe ich kein Bild davon... mein Ohr wird gespült, nicht mit so einem modernen Sauger, nein, es geht ja auch einfacher. Eine Plastikspritze wird immer wieder mit Wasser aufgezogen und mir ins Ohr gespritzt.

Kurze Zeit später trifft dann auch Dr. Limuel ein und untersucht mein Ohr. Er meint dann irgendwas von "...inflammation... your eardrum is already perforated..." und ich mache mir ein wenig Sorgen, dass es was ernstes sein könnte. Loch im Trommelfell, und ich bin erst in zwei Wochen in Deutschland? Aaaaah... Er empfiehlt mir einen Besuch beim Spezialisten, der nächste ist allerdings im Süden der Insel Panay, das würde so ca. 3-4 Stunden Anreise bedeuten. Da ich morgen eh nach Cebu zurückfliege, entschließe ich mich noch so lange abzuwarten und dort bei Cebu Docs vorbeizuschauen.

Ich bezahle 500 Pesos und bekomme Medikamente verschrieben, Ohrentropfen und Schmerzpillen. Wow, keine Antibiotika? Ich bin überrascht. Bekommt man doch angeblich bei allen Krankheiten auf den Philippinen verschrieben...

Die erste Apotheke hat die Ohrentropfen nicht, ich fahre also weiter zur nächsten. Auch dort sind sie nicht vorrätig, jemand ruft bei der Praxis an und fragt, ob sie mir auch ein ähnliches Präparat geben können. Am Ende des Gesprächs gibt die Apothekerin mir den Hörer und meint, die Assistentin will nochmal mit mir sprechen. "Hello sir, sorry i forgot to bill for the ear cleaning, that's 200 Pesos. Can you wait at the pharmacy?"

Klar doch. Da macht sie sich also per Tricycle auf den Weg zur Apotheke, um die vergessenen 200 Pesos (3 EUR) noch zu kassieren. Ich bekomme sogar eine neue Quittung :-)

Ich fahre zurück zum Strand, meine Schwester ist inzwischen im Meer. Und ihr hats gefallen!

Also, mal wieder weiter mit Bildern.


Ein paar hübsche Ecken hat Boracay ja schon...


Da für morgen ein Besuch bei Alma geplant ist, wird noch eine Karaoke-Trainingsrunde eingelegt. Das erste Mal für meine Schwester! Also, zumindest auf den Philippinen... davor weiß ich nicht so genau


Freitag

Morgens gehts dann auch schon wieder zurück.


Am Flughafen werden wir von einem SEAIR-Mitarbeiter empfangen, der uns direkt unser Gepäck abnimmt und eincheckt, wir begeben uns zum Frühstück in die SEAIR Waiting Lounge. Keine 5 Minuten später ist er wieder zurück und bringt uns unsere Boarding Pässe...


...übrigens handschriftlich ausgefüllt :-)


Auch die Gepäckausgabe ist hier etwas unkomplizierter


Der Check-In


Noch ein Blick auf die Waiting Lounge


Vor dem Abflug


Da der Terminal Fee Inspector gerade nicht da war, hab ich mich eben selbst davon überzeugt, dass ich meine 10 Pesos Terminal Fee ordnungsgemäß bezahlt habe...


Meine Schwester ist unglaublich süchtig nach Flugzeugen, für ein Foto ist in solchen Momenten immer Zeit ;-)


"last call for the flight to Manila". Nun ja, bei den 30 wartenden Passagieren am Gate braucht man nun wirklich keine Lautsprecher...

Alles klein und gemütlich also. Warum ist Fliegen nicht überall so unstressig und preiswert...


Auf dem Rückflug

Fazit Boracay: nun ja, Strand irgendwie ganz nett, aber der Mallorca-Faktor nervt schon. Der Strand wäre schön, wenn da niemand wäre (und es ist ja schon Nebensaison! Wie muss das hier erst während der Holy Week sein, wenn Boracay komplett ausgebucht ist). Vielleicht probiere ich beim nächsten Mal das Ostufer aus, da solls wohl noch recht unentwickelt sein (auf der anderen Seite werden dann aber vermutlich die Strände nicht gesäubert, von dem Strand an sich hab ich eher schlechtes gehört).
Das Nachtleben ist dafür aber durchaus attraktiv, Bar-Hopping ist hier ein Vergnügen, auch wenn es geringfügig teurer ist als auf abgelegeneren Inselchen (d.h. man muss sich schon 'ne Happy-Hour suchen, damit der Cocktail 1 und nicht 2 Euro kostet ;-)).


Abends sind wir bei Alma eingeladen, und damit meine Schwester (trotz ihrer vegetarischen Einschränkung) mal local food probieren kann gibts auf meinen Wunsch die eigentlich der Holy Week vorbehaltene Spezialität Binignit, made by mama :-) Salamat, Mrs Gabisan!


Das ist Binignit


Schmeckt ziemlich lecker (ist übrigens rein vegetarisch, Zutaten sind u.a. sweet potatoes und einige Früchte)


Karaoke darf natürlich nicht fehlen...


Schwesti und Alma


Victor




Tja, das wars dann auch für meine Schwester, am nächsten morgen gehts für sie schon zum Flughafen.

Ich zögere meinen Abschiedsschmerz noch etwas hinaus, mir steht ja noch ein Wochenende an meinem bisherigen Lieblingsstrand bevor. Bantayan, i'm coming back!


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